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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2019, 22:50 Uhr
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❐ Identifizierungsfeld
- Signatur
- Dokumente DFA-37-a
- Titel
- Robert Häusser Grundsatzpapier "Quo vadis GDL?"
- Laufzeit(en)
- 31.3.1978
- Beschreibungsebene
- Büschel
- Umfang und Medium
- 13 Seiten masch.
❐ Provenienz
- Ablageart
- Dokumente
❐ Angaben zum Inhalt
- Enthält
- Grundsatzpapier Robert Häusser "Quo vadis GDL?", gehalten als Vortrag auf der GDL-Jahrestagung am 31.3.1978 in Leinfelden.
Leitgedanken und Probleme der GDL, Standortbestimmung durch Blick in die Vergangenheit: Bei Gründung Ende der Kunstfotografie sowie verflachende Berufsfotografie. Zielsetzung GDL: ideell, neues Klassenbewusstsein des Standes, nationales Ansehen. Ergebnis jedoch nur kultivierter Stil und nicht Abschaffung des Althergebrachten oder Förderung unkonventioneller und provozierender Wege. Stilwandlungen der Fotografie untrennbar mit den Einflüssen der bildenden Kunst verbunden. Hitlerzeit setzt den stilbildenden Einflüssen des Bauhauses auf die Fotografie ein Ende, auch Ende der funktionsfähigen GDL durch den Krieg.
Entwicklung nach dem Krieg als fortwährende Suche, Diskussion um Stil und Qualität mit Betonung der einwandfreien Technik, auch noch 1960 Forderung Otto Steinert, das Prinzip der echten Leistung in den Vordergrund zu stellen. Eindruck, die Krise seit ihrer Gründung hält die GDL am Leben, dies ist jedoch nicht ausreichend.
Heutige veränderte Situation: Vielzahl von Organisationen und Institutionen fördert Fotografie - Ausschließlichkeit der GDL nicht mehr gegeben. Seit den 60er Jahren Pluralismus der Künste und Vielzahl künstlerischer Artikulationen. Bildende Künstler bedienen sich heute (wie auch schon in der Frühzeit Künstler und Amateure, unter anderen Hill, Nadar, Atget, Zille, Blossfeld, Salomon) der Fotografie, befördern sie zur Kunst und wirken ihrem Abgleiten ins Kunsthandwerkliche entgegen, Beispiele Kitschel, Deckers, Bay, Sieverding, Boltanksi, Hockney: Absage an die Technik, provozierende Anti-Kunst. Problem: Bildnerisch arbeitende, professionelle Fotografen werden nicht mehr wahrgenommen, Anti-Fotografen füllen Ausstellungen und Bücher, Prinzipien subjektiv-gestalteter Fotografie werden abgewertet, widersprüchlicherweise aber doch ausgestellt (Beispiel Dokumenta 77). Fazit: So wie die frühe kunstfotografische Bewegung und die Fotografie der experimentellen Ästhetik des Bauhauses wird das fotografische Medium heute wieder als Beitrag zu den bildenden Künsten aufgenommen. Die Maßstäbe dazu sind nun jedoch anders als die der professionellen Fotografie, Überbewertung der Technik ist vorbei.
Vorschläge zur Satzungsänderung, unter anderem: "Zusammenschluss bildnerisch arbeitender Fotografen" anstatt "Leistungsgemeinschaft führender Lichtbildner der deutschen Fotografie".- Aufgabe: "Förderung bildnerischer Fotografie aller Stilmittel und Ausdrucksformen, unabhängig von Kriterien der Berufsfotografie" anstatt "Veredelung der beruflichen Fotografie und Förderung des schöpferischen Lichtbildes".- Präzisere Benennung der Leistung.- Aufnahme von Vertretern aus Kunstwissenschaft und Kunstkritik.- Überprüfung der Regeln zum Ausschluss durch Nicht-Bewährung und Entbindung der Einsendepflicht.- Ablehnung der Zensurverteilung bei Vorführung von Bildern.- Ausstellungen nur mit konzeptioneller Idee.- Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, auch gegenüber Gesellschaften, Museen, Institutionen sowie den Bereichen Bildende Kunst und Kunstkritik sowie Presse, Funk und Fernsehen.- Überlegung zur teilweise finanziellen Entschädigung des Vorsitzenden für seine umfassende Arbeit.
- Ordnungssystem
- thematisch
- Hauptgruppe
- Entwicklung der Fotografenvereinigung (Krisen, Reformen, Umbenennungen, Aufarbeitung NS-Geschichte)
❐ Angaben zur Nutzung
- Freigabe
- frei
❐ Anmerkungen
❐ Angaben zum Bearbeitungsstand
- Erschließungsstatus
- Abgeschlossen
- Erschließungstiefe
- Karteielement
❐ Indices
- Personenindex
(GND: 118544594)
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